Wie entsteht Bienenwachs
Ein ganz besonderer Stoff das Bienenwachs
Bienenwachs ist eine geniale Erfindung der Natur. Es lässt sich gut formen ist extrem tragfähig und stabil. Im Alter von ein bis zwei Wochen beginnt für die jungen Bienen das Leben als Bauarbeiterin. Aus Wachsdrüsen schwitzen sie Wachsschuppen und verbauen diese zu Waben. Bienen „schwitzen“ Wachs und bauen daraus Waben – angeblich sollte jedes Schulkind dies schon wissen. Aber die Produktion und das Errichten von Waben erfolgen nur unter bestimmten Voraussetzungen.Eine Geschichte aus der griechischen Mythologie sagt folgendes:
Der Grieche Dädalus war einer der ersten, der sich mit Bienenwachs beschäftigte. Der Sage nach verklebte er mit Bienenwachs Federn zu Flügeln. Er und sein Sohn Ikarus erhoben sich sodann in die Lüfte, um aus ihrer Gefangenschaft auf der Insel Kreta zu fliehen. Ikarus wählte in seinem jugendlichen Leichtsinn eine zu hohe Flugbahn. Als er der Sohne zu nahe kam, schmolz das Bienenwachs, seine Flügel lösten sich auf und bescherten dem antiken Flugpionier eine unsanfte Bruchlandung.
Wie entsteht Wachs.Wachs wird wie Nektar und Pollen in Blüten gesammelt – dieser Meinung war man bis 1744 als der deutsche Naturforscher Hornbostel in winzigen weißen Plättchen am Bauch von Bienen den Ursprung des komplexen Gemisches erkannte.
Eingekeilt zwischen den Bauchschuppen kristallisiert das Wachs zu feinen Plättchen von 1mm Dicke und 0,8 mg Gewicht.
Die Biene zieht mit den Hinterbeinen das Wachsplättchen aus der Bauchtasche, führt es zu den Mandibeln und kaut es etwa vier Minuten lang mit Speichel durch.
Das Wachs ist jetzt deutlich geschmeidiger und stabiler.
Die Bauleitung von Honigbienen ist enorm. Schwärme bauen binnen weniger Tage mehrere Waben mit etwa 20.000 Zellen.
Starke Völker bauen im Frühjahr und Sommer pro Nacht bis zu drei Mittelwände aus. Die Bautätigkeit ist auch abhängig von einer ergiebigen Tracht. Bringen Arbeiterbienen mehr Nektar ein wird auch fleißig Wachs produziert.
Besonders Naturwabenbau stellt die Bienen vor eine große Aufgabe. Schaffe, schaffe, Häusle bauen. Mit wenigen Wachstropfen an der Decke wird die Wabe vergleichsweise wie ein Kiel nach unten ausgezogen.
Durch Anheften, Abnagen und Glätten von Wachs entstehen sechseckige Zellen. Die sechseckigen Zellen sind von unglaublicher Gleichmäßigkeit. Auch die Zellöffnungen sind etwa 8 Grad hoch oben geneigt somit kann dünnflüssiger Honig nicht auslaufen.
In der modernen Imkerei errichten sie auf einer vorgegebenen Mittelwand Zellen nach beiden Seiten. Trotz Dunkelheit im Stock erreichen sie dies mit einer erstaunlichen Präzision.
Auf der Wabe ist auch eine zweite Zellengröße zu erkennen. Diese Zellen sind etwas breiter als 5,4 mm. Es handelt sich um Drohnenzellen. Aus diesen Zellen schlüpfen die männlichen Bienen (Drohnen).
Das Wachs verwenden Bienen auch zum Verschließen der vollen Honigzellen. Dies ist wichtig für den Wintervorrat. Dieses Wachs wird auch als „Verdeckelungswachs“ bezeichnet. Das reine Verdeckelungswachs wird zur Herstellung kosmetischer Produkte verwendet. Manche Kunden erstellen von diesem Wachs auch eigene Kosmetika.
WachsgewinnungAlte Waben, die nicht mehr im Volk verwendet werden sollen, werden nicht weggeworfen sondern vom Imker eingeschmolzen.
Dieses Wachs bietet sich vor allem für die Herstellung von Kerzen an.
Der Imker verwendet zum einschmelzen verschiedene Schmelzgeräte z.B. Sonnenwachsschmelzer, Dampfwachsschmelzer u.a..
Nach dem Einschmelzen wird das Wachs langsam abgekühlt, die Tresterreste sinken nach unten. Nach Erkalten wird der Bodensatz abgeschabt.
Somit erhalten die Imker reines von den Bienen hergestelltes Bienenwachs.